Technische Details für Freaks
Was unterscheidet Thüringer-Wald-Alphörner vom Normal-Alphorn? Jedes unserer Instrumente ist ein handwerkliches Unikat. Wir orientierten uns beim Bauen nicht am "Wohin", also an einem Maß oder Modell, sondern am "Woher", an der gewachsenen Struktur des jeweiligen Baumes. Demzufolge hat jedes Horn ein individuelles Äußeres und einen eigenen Klang. Die Hörner sind lediglich ähnlich mensuriert und wiegen zwischen 6,5 und 12 (!) kg.
Intonation: Ein besonderer Effekt entsteht durch die unterschiedliche Ausprägung der Naturtonreihe.
Der Physik am nächsten kommt das wundervoll gleichmäßig gewachsene und gearbeitete Horn von Ralf.
Dagegen sitzt bei Stephans klobigem Prototyp der 11. Naturton so tief, daß er fast ein reines f" und der 13. Naturton so hoch, daß er fast ein reines a" bildet. Fazit: Stephan ist immer "dran" wenn f und a gefragt sind.
Hingegen ist Jens mit seinem schlanken Modell "Schwarzatal" der ausgesprochene fis"-Spezialist.
Eine ausgesprochene Besonderheit in der Reihe unserer ausgesprochen besonderen Alphörner stellt Daniels "Alp-Tuba" dar. Bedingt durch die wesentlich weitere Mensur und die Verwendung eines Tuba-Mundstückes dürfte es das tiefste Alphorn der Welt sein. Der Grundton der Naturtonreihe immerhin ein Kontra-D ist leicht und klangvoll intonierbar.
Stimmung: Während der Bauphase knobelten wir lange an der Frage: Wie stimmt man ein Thüringer-Wald-Alphorn? Antwort: Na ganz einfach mit der Säge! Jedes Horn wurde etwas länger als Stephans Prototyp gebaut. Das Mundrohr wurde mit einem 20 cm langen 8-mm- Bohrer gebohrt. Später haben wir dann von diesem zylindrischen 20-cm-Bereich je nach Horn mehr oder weniger abgesägt. Dabei mußte Daniels Super-Tuba-Mensur-Alphorn das größte Stück seiner stolzen Länge einbüßen.
Mundstück: Das Thüringer-Wald-Alphorn ist eine ganz spezielle Abart des herkömmlichen Instrumentes! Deswegen funktioniert es nur mit den gewöhnlichen Horn- bzw Tubamundstücken der Erbauer ...
Der Grund dafür liegt in unserem von Beginn an gefaßten Plan, mit diesem Ensemble in die Grenzbereiche von Flexibilität, Virtuosität und Tonumfang vordringen zu wollen.
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